Reiterer auch im Flachen stark

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Damit hatte Andreas Reiterer (im Bild) wohl selbst nicht gerechnet: Der Vizeweltmeister im Trail-Lauf, Spezialist für Distanzen bis zu 100 km, zumeist im hochgelegenen Gelände mit einem ständigen Auf und Ab, holte sich beim Ladurner Volkslauf im Rahmen des BOclassic-Rennens einen glanzvollen Sieg. Der Haflinger schaffte die 5 km lange Strecke (4 Runden auf dem fast völlig flachen Parcours durch die Bozner Altstadt) in 15.26 Minuten und gewann damit vor den Italienern Osvaldo Zanella (15.31) und Davide Angilella (15.50). Stefan Wagger (16.08) wurde hinter Marco Corti (16.07) glänzender Fünfter. Bei den Damen gewann Marina Giotto (17.45) aus Belluno vor der Pustererin Greta Haselrieder (18.03) und Tanja Scrinzi (18.18) von der SG Eisacktal. Hier die Fotos.

 

450 Läuferinnen und Läufer hatten für die 20. Auflage des Ladurner-Rennens gemeldet, und sie fanden auf der BOclassic-Runde gute Verhältnisse vor. Zu Beginn übernahm der Friulaner Osvaldo Zanella die Führung, aber auf der 2. Streckenhälfte hatte Reiterer die größeren Reserven. Der 30-Jährige Bergläufer zeigte, dass er auch im Flachen seinen Mann stellt und lief freudestrahlend als Sieger am Waltherplatz ein. "Das war ein toller Abschluss eines erfolgreichen Jahres. Auch auf der schnellen BOclassic-Strecke - für mich eher ungewohnt - habe ich mich sehr wohl gefühlt", sagte der Haflinger.

Top-ten-Platzierungen in dem stark besetzten Feld erreichten auch der Pusterer Stefan Wagger (5.), der junge Triathlet Edoardo Frasnelli (8.) und der Wipptaler Bergläufer Benjamin Eisendle (9.).

Auch im Damenrennen, das ebenso gut besetzt war, schlugen sich die Südtirolerinnen gut. Hinter Siegerin Marina Giotto kamen die Pustererin Greta Haselrieder und Tanja Scrinzi (Eisacktal) mit guten Zeiten (18.02 und 18.18) zu Podestplätzen. Und Juniorin Lisa Leuprecht wurde Sechste vor Triathletin Sarah Giomi.

 

Die Ergebnisse:

Herren
1. Andreas Reiterer (Telmekom) 15.26; 2. Osvaldo Zanella (Brugnera) 15.31; 3. Davide Angilella (Franciacorta) 15.50; 4. Marco Corti (Brescia) 16.07; 5. Stefan Wagger (Bruneck) 16.08; ... 8. Edoardo Frasnelli (LC Bozen) 16.19; 9. Benjamin Eisendle (Freienfeld) 16.21; 11. Alessio Passera (LC Bozen) 16.33; 14. Martin Griesser (Freienfeld) 16.35; 15. Martin Plankensteiner (Pustertal) 16.42; 16. Fabian Pichler (Telmekom) 16.46; 17. Armin Varesco (Montan) 16.53; 18. Leonardo Varner (CSS) 16.58; 19. Martin Mairhofer (Eisacktal) 16.59; 20. Gianmarco Bazzoni (Athl. Club) 17.07; 21. Philipp Crepaz (Vicenza) 17.09; 24. Daniel Oberlechner 17.14; 26. Kushtrim Torozi (CSS) 17.21; 32. Helmuth Mair (Eisacktal) 17.33; 33. Max Vieider 17.34; 35. Marc Eisenstecken 17.38; 36. Karl Lercher 17.38; 39. Jürgen Kinzner 17.41.

Damen
1. Marina Giotto (Brugnera) 17.45; 2. Greta Haselrieder (SLV) 18.02; 3. Tanja Scrinzi (Eisacktal) 18.18; 4. Valentina Landuzzi (Bologna) 18.20; 5. Giulia Sommi (Mailand) 18.20; 6. Lisa Leuprecht (SC Meran) 18.29; 7. Sarah Giomi (Bozen/Pro Patria Mailand) 18.35; ... 13. Lena Zingerle (Eisacktal) 19.49; 16. Lena Goller (SC Meran) 20.19; 19. Monika Decassiani Palfrader (SLV) 20.47; 21. Gerlinde Baldauf (Vinschgau) 20.51; 23. Natalie Mitterrutzner 20.57; 25. Simona Corna 21.15; 26. Lea Ploner 21.37; 28. Lisa Schgaguler 21.54; 31. Marialuise Rabensteiner 22.04; 32. Karolina Thaler 22.08; 33. Paola Gagliardi 22.12; 36. Hortenzia Parizek 22.18; 37. Evelyn Tessaro 22.34; 38. Mirka Lorenzani 22.35; 39. Karin Hofer 22.41.

 

 

(sportissimus). Die Top7-Laufserie beginnt bekanntlich noch im alten Jahr und das war auch heuer nicht anders. Mit dem BOclassic Ladurner Volkslauf wurde die beliebte Laufserie am Sonntag eingeläutet. Nicht weniger als 458 Athletinnen und Athleten waren bei bewölktem Himmel und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt in den engen Gassen Bozens im Rahmen der Jubiläumsausgabe im Einsatz. Nach dem Startschuss um 12 Uhr diktierte eine mehrköpfige Gruppe mit Osvaldo Zanella (Atletica Brugnera), Davide Angilella (Atletica Franciacorta) und Andreas Reiterer (ASV Telmekom Team Südtirol) auf der ersten Schleife zu 1,25 km das Tempo. Nach der zweiten Runde war Angilella ein wenig zurückgefallen, ehe vor der vorletzten Runde Reiterer an Zanella vorbeiging. Am Ende gewann der Südtiroler Trail-Vize-Weltmeister den 20. BOclassic Ladurner Volkslauf mit einer Zeit von 15.25 Minuten und lag damit nur drei Sekunden über dem aktuellen Streckenrekord bei den Elite Damen.

„Der große Unterschied ist weniger der Untergrund, sondern vielmehr die Länge. Normalerweise sind meine Rennen 50 und mehr Kilometer lang. Hier ist alles flach, es ist sehr schnell. Aber ich bin sehr zufrieden und freue mich sehr, dass ich hier gewinnen konnte“, sagte Andreas Reiterer im Ziel. Platz zwei ging an Osvaldo Zanella, dem eine Zeit von 15.30 Minuten zu Buche stand, Dritter wurde Davide Angilella in 15.50.

Bei den Frauen feierte Marina Giotto einen Start-Ziel-Sieg. Die Belluneserin aus Mel, die den BOclassic Ladurner Volkslauf bereits 2021 einmal gewonnen hatte, machte vom Start weg das Tempo, baute ihren Vorsprung sukzessive aus und setzte sich nach 5 Kilometern mit der Zeit von 17.45 Minuten durch. Damit war sie fast 30 Sekunden schneller als bei ihrem Triumph vor zwei Jahren. Giotto, die für Atletica Brugnera startet, verwies die Pustererin Greta Haselrieder (Südtiroler LV Sparkasse) auf den zweiten Platz (18.01), während Tanja Scrinzi (SG Eisacktal Raiffeisen) den dritten Rang erreichte – mit einer Zeit von 18.17 Minuten. Damit behielt die Südtirolerin im Duell um den letzten Podiumsplatz gegen Valentina Landuzzi (Podistica Pontelungo Bologna) die Oberhand.

„Es ist mir recht gut gegangen während des Rennens. Nach einer Knieoperation, der ich mich vor zwei Jahren unterziehen musste, trainiere seit einem Jahr wieder und dieses Rennen habe ich auch als Trainingslauf bestritten. Dieser Sieg heute ist die Krönung nach sehr viel und sehr harter Arbeit, deshalb bedeutet mir dieser Erfolg viel“, sagte Giotto. Einen Achtungserfolg landete Lisa Leuprecht, die Tochter der Südtiroler Lauflegende Christian Leuprecht. Die Nachwuchshoffnung, die für den Sportclub Meran startet, landete in 18.29 Minuten auf dem starken sechsten Platz – unmittelbar vor der aktuellen Top7-Gesamtsiegerin Sarah Giomi.

Die Top7-Laufserie 2024 wird am Sonntag, 14. April mit dem Kaltererseelauf in Tramin fortgesetzt. Insgesamt stehen heuer neun Rennen auf dem Programm, für die Gesamtwertung zählen die sieben besten Ergebnisse.

 

 

 

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Andreas Reiterer im Ziel.

 

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Marina Giotto

 

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Greta Haselrieder, Marina Giotto und Tanja Scrinzi (v. l.).

 

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Die Jugendläufe

 

Damen, U18: 1. Emma Ghirardello Pichler (SC Meran) 9.06; 2. Marta Gianninoni (Bologna) 9.07; 3. Janina Wild (Deutschnofen) 10.15; 4. Sylvia Bachmann (STC) 10.49; 5. Anna Hackhofer (Bruneck) 11.22.

U16: 1. Lea Sophie Egger (LC Bozen) 9.37; 2. Lina Wallisch (STC) 9.55; 3. Gaia Rigamonti (Virtus Calco) 10.03; 4. Sinah Bachmann (STC) 10.12; 5. Silvia Oberhuber (Eisacktal) 10.22; 6. Mathilde Brusco (LC Bozen) 10.53.

U14: 1. Angelica Flaim (SAF) 4.35; 2. Laura Potauner (Eisacktal) 4.41; 3. Anna Thaler (Sarntal) 4.50.

 Herren, U18: 1. Tommaso Farina (Lecco) 7.50; 2. Alessandro Trevisan (Trient) 7.57; 3. David Zingerle (Eisacktal) 8.00; 4. Vincenzo Capanna (Sparanise) 8.00; 5. Alexander Mayr (Bruneck) 8.03; 6. Gabriel Pichler (SC Meran) 8.10; 7. Francesco Favari (LC Bozen) 8.41; 8. Lukas Felderer (Sarntal) 8.41.

U16: 1. Leo Pedó (STC) 8.47; 2. Leo Danzi (LC Bozen) 8.50; 3. Lorenzo Sparapani (CSS) 8.56; 4. Alessandro Rossetto (SAF) 9.10.

U14: 1. Edoardo Longo (Intrepida) 4.03; 2. Moritz Knoll (Ritten) 4.08; 3. Laurin Marschall (Steinegg) 4.10.

 

 

 

Streckenrekord und erste italienische Siegerin seit 35 Jahren bei historischem BOclassic Südtirol

 

Bozen, 31. Dezember 2023 – Die 49. Ausgabe des Bozner Silvesterlaufs geht in die Geschichte ein. Zuerst feierte mit Nadia Battocletti erstmals seit 1988 eine „Azzurra“ den Sieg beim prestigeträchtigen Lauf-Event, kurz darauf sorgte Sabastian Sawe in 28.00 Minuten für einen neuen Streckenrekord und unterbot die 32 Jahre alte Bestmarke um zwei Sekunden.

Nadia Battocletti hat es geschafft! Die amtierende Vize-Europameisterin im Cross-Lauf zeigte beim 49. BOclassic Südtirol eine bärenstarke Vorstellung und hielt ihre beiden stärksten Konkurrentinnen – Margaret Chelimo Kipkemboi und Nelly Chepchirchir, beide aus Kenia – auf den vier Schleifen zu 1,25 Kilometern in Schach. Drei Runden lang blieb das Spitzentrio zusammen, ehe zunächst Kipkemboi abreißen lassen musste. Auf der langen Zielgeraden in der Bahnhofsallee zündete Battocletti schließlich den Turbo und machte mit der starken Zeit von 15.30 Minuten vor Tausenden Zuschauern vor Ort den ersten Sieg einer italienischen Athletin seit dem Erfolg von Maria Curatolo im Jahr 1988 perfekt. Der Waltherplatz verwandelte sich in ein Tollhaus.  

Platz zwei belegte mit drei Sekunden Rückstand Nelly Chepchirchir, während die zweimalige BOclassic-Siegerin Kipkemboi mit dem dritten Rang vorlieb nehmen musste. Die Vize-Weltmeisterin von 2019 über 5000m büßte 19 Sekunden auf die 23-jährige Trentinerin ein. Mit einem starken vierten Rang ließ Giovanna Selva aufhorchen. Die ehemalige Langläuferin aus dem Piemont erreichte das Ziel nach 16.11 Minuten. Damit war sie vier Sekunden schneller als ihre italienische Landsfrau Ludovica Cavalli.

Sawe und Crippa liefern sich einen epischen Fight

Bei den Männern, die kurz nach 14 Uhr die acht Runden durch das Bozner Stadtzentrum in Angriff nahmen, war nach der ersten Schleife noch eine Siebenergruppe zusammen, in der sich mit Sabastian Sawe (Kenia), Yeman Crippa (Italien) und Maxime Chaumeton (Südafrika) auch die drei Top-Favoriten befanden. Runde um Runde fiel aufgrund des sehr hohen Tempos ein Athlet weg. So erwischte es auf der dritten Schleife den „Azzurro“ Pietro Riva, dann brachen Paulos Surafel (Großbritannien) und eben Chaumeton weg, der wie im vergangenen Jahr bis hierhin vorneweg gegangen war.

Es lief also alles auf ein Duell Sawe gegen Crippa hinaus. Auf der drittletzten Runde setzte der Halbmarathon-Weltmeister eine erste Attacke und auf der vorletzten Schleife vergrößerte der 28-Jährige seinen Vorsprung ein wenig. Crippa war aber immer noch auf Tuchfühlung. Aufgrund der Rundenzeiten war der Streckenrekord in Reichweite, den seit 1991 Phillimon Hanneck aus Simbabwe hielt. Und tatsächlich: Sabastian Sawe bewältigte die 10 Kilometer in 28.00 Minuten und blieb damit zwei Sekunden unter der 32 Jahre alten Bestmarke, die damals bei deutlich besseren äußeren Bedingungen aufgestellt worden war.

Crippa erreichte das Ziel nach 28.03 Minuten und war nur eine Sekunde langsamer als Hanneck bei seinem Rekordlauf vor über drei Jahrzehnten. Damit wurde der Trentiner wie im Vorjahr Zweiter und durfte sich zudem über eine neue persönliche Bestleistung freuen. Und auch der Dritte stand im Vorjahr auf derselben Position bei der Siegehrung auf dem Podest: Maxime Chaumeton aus Südafrika. Dahinter belegten Fearghal Curtin (Irland) und Surafel die Ränge vier und fünf. Mit David Andersag aus Kardaun war übrigens auch ein Südtiroler Langstreckenläufer am Start, der das Rennen jedoch nicht zu Ende lief und vorzeitig ausstieg.