Weissteiner holt EM-Bronze

weissteiner_praemiierung.jpgFür einen der größten Erfolge in der Geschichte der Südtiroler Leichtathletik sorgte Silvia Weissteiner (im Bild rechts) bei der Hallen-EM in Birmingham. In neuer Italienrekrordzeit von 8.44,81 Minuten wurde die Sterzingerin sensationell Dritte. 

 

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Silvia Weissteiner hat bei der 29. Hallen-Europameisterschaft im englischen Birmingham ein Stück Südtiroler Leichtathletik-Geschichte geschrieben. Die 27jährige aus Gasteig gewann über 3000 m in der Zeit von 8.44,81 völlig überraschend die Bronzemedaille. Es ist dies erst die zweite Medaille für Südtirol bei einer Hallen-EM nach dem zweiten Platz von Erica Rossi 1984 über 400 m.

Gold ging an die polnische Titelverteidigerin Lidia Chojecka (8.43,25) vor der spanischen 5000m-Europameisterin Marta Dominguez (8.44,40).
Nach dem fünften Platz vor zwei Jahren - es wurde der vierte nach einer Doping-Disqualifikation - hätte ihr nicht einmal ihr Trainer Ruggero Grassi zugetraut, diese Platzierung zu steigern.

"Die zwölf schnellsten Europäerinnen dieses Jahres waren allesamt am Start. Da hatte ich nicht im Traum an eine Medaille gedacht", gestand Grassi. Den Italienrekord habe er ihr aber zugetraut, nicht aber diese Zeit. " In 8.44,81 pulverisierte Weissteiner den seit 1998 von Elisa Rea gehaltenen Rekord von 8.51,00 geradezu. Ihre eigene Freiluft- und Hallenbestleistung (8.50,35 bzw. 8.56,27) hat sie natürlich ebenfalls deutlich verbessert. Mit dieser Leistung trug Weissteiner auch zur sensationelln Leistung der italienischen Mannschaft bei, die mit 3 x Gold, 1 x Silber und 2 x Bronze die Erwartungen bei Weitem übertroffen hat.

"Das ist fantastisch. ich kann es kaum glauben", jubelte die 27-Jährige vom SV Sterzing über den bislang größten Erfolg ihrer Karriere. "Ich habe zuletzt ausgezeichnet trainiert, doch dass es so gut läuft, hätte ich mir nicht erträumt. Ich habe verhalten begonnen. Als ich bei Halbzeit des Rennens zur Spitzengruppe aufgeschlossen hatte, wollte ich um jeden Preis dran bleiben. Ich habe gespürt, dass ich für die letzten 1000 m noch Reserven habe. Als ich auch noch die bis dahin Drittplatzierte Mockenhaupt am Beginn der letzten Runde überholt hatte, dachte ich einfach nur Augen zu und durch." Weissteiners Vorsprung auf Platz vier war beruhigend.
Grassi sprach von einer taktischen Meisterleistung und einer Renneinteilung seines Schützlings wie aus dem Lehrbuch. Silvia Durchgangszeiten: 2.57 für die ersten 1000 m, 2.55 für die zweiten, und 2.52 für die letzten 1.000 Meter. Meisterhaft ist auch, mit welcher Regelmäßigkeit Grassi seinen Schützling zu den wichtigen Rennen punktgenau in Form bringt.